Tradition trifft
Moderne!

Eine Mütze für die Kappe

Dem zum Bobhaus aufsteigendem Wanderer bietet sich ein interessantes Bild: Das in seiner westfälischen Art bereits 1910 erbaute und 1983 erweiterte Bauwerk ähnelt einer Mütze, die der namhafte Architekt Breuhaus aus Düsseldorf dem Berg „Kappe“ aufgesetzt hat.
 
Und es scheint dem Einkehrenden als Belohnung der Mühen an dieser hohen Stelle (776 m) einen Ort der Geborgenheit und Wärme zu finden. Ehemals war dies ein Privileg der Bobclubmitglieder und Bobfahrer bei Glühwein auf schweren Holztischen zu verweilen und manch „Döneken“ zu erzählen. Zu Füßen liegt schon immer der Start der Bobbahn, der eigentliche Grund für dieses Gebäude.

Es drängt sich aber der Verdacht auf, dass den Vätern des Bobhauses auch die einzigartige Lage imponiert hat. Denn der Panoramablick fasziniert. Einem Baukasten gleich präsentieren sich von dort Häuser, Türme, Skischanzen von Winterberg vor einer imposanten Bergsilhouette. Und wenn Nebel durchs Tal ziehen, gleicht die Sicht einem Ausblick aus einem Flugzeugfenster.

Ganz nebenan surren Lifte, wedeln Slalomspezialisten um die Wette, ziehen ruhig Langläufer ihre Runden, Kinder eifern auf der Sommerrodelbahn den Profis nach. Auch Freunde des Bikens kommen im Bikepark Winterberg, der direkt vor unserer Haustür liegt, auf Ihre Kosten.

Und über allem, scheint es, wacht das Bobhaus. Seit 1977 ist es im Winter deutlich lebhafter geworden. Dafür sorgt der neue Eiskanal, von Tokio bis Lake Placid bekannt. Atemberaubende Rennen von Oktober bis Ende Februar rufen Fernsehteams aus allen Teilen der Welt auf den Plan. Es geht um Tausendstel Sekunden. Wen wundert es, dass deshalb auch das Bobhaus stilgerecht erweitert wurde. Gott sei Dank wurden die alten Elemente, ja selbst das Starterhäuschen weitgehend erhalten.

Für wen ist das Bobhaus nun geeignet?

Abgesehen von Bobbegeisterten und Wintersportlern sicher zunächst für den, der die Ruhe liebt, der den unmittelbaren Zugang zur Natur sucht, der sich dem wunderschönen Ausblick erfreuen möchte und der auf ein kleines Hotel setzt. Ideal ist das Bobhaus auch für Höhenwanderer - der im Rücken gelegene „Kahle Asten“, die Sprungschanze und die Ruhrquelle sind nur einige Ziele im Sauerland.

Und wem die Ruhe dann doch einmal zu groß ist, der kann zu Fuß, per Bus oder Taxi eintauchen in die 3 km entfernte Altstadt von Winterberg mit seinen zahlreichen Geschäften, Kneipen oder Tanzbars, um sich dann wieder zurückzuziehen an einen Ort, der - wenn nicht gerade Großveranstaltungen im Winter stattfinden - wieder leicht ein Ort der Besinnung, der inneren Ruhe werden kann.

Seit 1970 wird das Bobhaus von der Familie Diemel betrieben.